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Kuas 1970, No. 12, pag 231-233
< Tips für die Haltung der Gattung Frailea
Jiří Kodeš Die südamerikanischen Zwergkakteen der Gattung Frailea bieten alle Voraussetzungen für eine Zucht und Kultur unter eengten Verhältnissen. Sie stellen keine besonderen Ansprüche und ertragen alle Fehler der Anfänger. Sie leiden kaum unter Schädlingen und vermehren sich gut aus Samen. Das Wichtigste: Die Gattung besteht nur aus Miniaturpflanzen, die einen Durchmesser von 3 cm und eine Höhe von 5 bis 8 cm selten überschreiten. Lediglich gepfropfte Stücke sprengen diesen von der Natur gegebenen Rahmen und bilden mit ihren vielen Sprößlingen allmählich unförmige Klumpen. Bei der meist problemlosen wurzelechten Kultur der etwa 40 beschriebenen „Arten" kann man auf einem knappen halben Quadratmeter eine komplette Spezialsammlung unterbringen. Auf den ersten Blick erscheinen die meisten der bis jetzt bekannten Arten, Varietäten und Formen ziemlich einheitlich. Das betrifft vor allem die Größe der Pflänzchen und die Form und Farbe ihrer durchweg zitronengelben borstigen Blüten. Unterschiede ergeben sich aus der Färbung der Pflanzenkörper (Grün bis Braun), der Stachelfarbe (Gelb oder Braun) und der Anzahl der Stacheln, ihrer Struktur, Länge und Anordnung. Von anderen für die Taxonomie bedeutsamen Merkmalen möchte ich nur die sehr unterschiedlichen Samenformen erwähnen. Es gilt als sicher, daß die Artabgrenzung der ganzen Gattung noch nicht genügend geklärt ist, und daß — als Folge der Kleinheit der Pflanzen — noch verschiedene Neufunde zu erwarten sind. Hier kann also auch der Liebhaber noch wichtige Beobachtungen machen. Was die Kultur betrifft, sind Fraileen Gewächse, die sich durchaus auf eigener Wurzel halten lassen. Pfropfungen sind wegen der daraus resultierenden Verfälschung der normalen Ge-stalt nicht zu empfehlen. Als Substrat verwende ich einen nährstoffreichen, gut durchlässigen Bodengrund von leicht saurer Reaktion. (Wenn ich unbedingt ein Rezept angeben soll: zum Beispiel 1/3 Blumenerde auf Torfbasis, 1/3 grober Flußsand, 1/3 Ziegelgrus.)
An ihren natürlichen Standorten wachsen
Fraileen — ähnlich vielen Notokakteen und
Gymnocalycien — zwischen Gras und niedrigem
Gestrüpp. Sie sind also keine ausgesprochenen
Wüstenbewohner. Zu gutem Wachstum benötigen
sie deshalb auch bei uns gleichmäßige
Feuchtigkeit; dies besonders im Frühjahr und
Herbst. Obwohl wärmeliebend, werden sie durch gestaute Hitze und Schwüle unter Glas
geschädigt. Die freie Sonneneinstrahlung unserer
Breiten (ich wohne in Prag) scheinen sie
nach vorsichtiger Eingewöhnung aber gut zu
vertragen. Anschrift des Verfassers: Doz. Jiří Kodeš
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