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Internoto Volume 28, no. 1, 2007
Notiz aus der Provinz Corrientes Argentinien - Teil 1
Kombination: Wigginsia calvescens (N. Gerloff & Nilson) F. Font, comb. nov. Fabian Font Im November des Jahres 2006 unternahm ich mit meinem Freund Pablo PICCA eine Studienreise durch die argentinische Provinz Corrientes. Auf der Suche nach Vertretern und Abarten der Opuntia Serie Elatae Br. & Rose hatten wir Gelegenheit, einige Fundstätten der Notokakteen zu besuchen. Leider wurde unsere Reise durch tagelangen Sturm und Regen beeinträchtigt. Am 26. November waren wir auf der Ruta 123 von La Cruz auf dem Wege nach Mercedes auf der Suche nach N. calvescens N. Gerloff & Nilson. Walter WOLF (WOLF 2005) hatte in INTERNOTO berichtet, dass dieses Habitat am Rio Mirinay so gut wie zerstört sei. Das ist nur teilweise richtig, denn die Maschinen, die von der Straßenkante bis in eine Tiefe von zirka 250 m die Landschaft umgegraben haben, konnte dieses Habitat nicht völlig zerstören. Weiter entfernt von der Straße konnten wir eine große Anzahl von N. calvescens (FF 605) entdecken. Wir fanden Pflanzen in allen Größen, von jugendlichen Pflanzen von 1cm Durchmesser mit gekrümmten Dornen bis zu nackten erwachsenen Pflanzen mit 20 cm Durchmesser und mehr. Die Fotos sollen zeigen, in welchem Zustand die Pflanzen sich dem geschädigte Pflanzen von N. calvescens. Besucher darbieten (Anmerkung: Im zweiten Teil des Berichtes wird mehr über diese Landschaft berichtet). Ich sehe für dieses Habitat der ursprünglichen Landschaft Blanqueal gute Zukunftschancen, wenn nur einheimische Tiere und Rinder darin gehalten werden. Die Esplinal-Vegetation bildet an dieser Stelle fast unbedeckte Sandinseln im Schatten der Prosopis-Bäume. Hier finden wir Bromeliacae wie Aechmea distichantha, Dyckia spp., Tillandsien und Rhipsalis auf und unter den Bäumen. Einige Palmenarten sind ebenfalls verbreitet. An Kakteen sind hier zu finden: Echinopsis oxygona (Link) Zucc. ex Pfeiff. & Otto, Harrisia martinii(Lab.) Br. & R, Harrisia bonplandii (Pfeiff.) Br. & R., M. cavendishii, Opuntia eleta,, sowie eine kriechende Varietät mit orangefarbenen Blüten, Cleistocactus baumannii (Lem.) Lem, und Cereus argentinensis Br. & R.! Ganz versteckt im tonigen Grund, aber in starkem farblichen Kontrast zu dem hellen Untergrund, sehen wir die braune Epidermis von Frailea schilinzkyana (Haage jr.) Br. & R. (FF 604) und Frailea pumila (Lem.) Ar. & R. (FF603). Fast alle über die Erde hervorragenden Pflanzenteile mit der Scheitelzone sind bis auf den Stumpf abgefressen. Diese so stark beschädigten Pflanzen bilden viele neue Köpfe mit jugendlichem Aussehen aus. Man kann an diesem Phänomen erkennen, welche Überlebenskraft die durch Rinder oder Schafe angefressenen Pflanzen entwickeln.
Kombination in die Gattung Wigginsia Porter: Die im Text gebrauchte Klassifikation bezieht sich auf die letzte Ergänzung (2006) und die beiden Darstellungen der Pflanzen in Argentinien von Roberto KIESLING (Kiesling, 1999 überarbeitet 2005), in welchen die Gattung Wigginsia Porter anerkannt wird wegen der gattungstypischen Früchte und der wolligen Scheitelzone - dem sogenannten Pseudocephalium, während alle Vertreter der Gattung Notocactus A. V. Fric zur Gattung Parodia Speg. einbezogen werden. Kleiner geschichtlicher Rückblick: Die drei Arten Wigginsia turbinata (Arech.) Porter, Wigginsia schaeferiana Abraham & Theunissen und Notocactus calvescens Gerloff & Nilson wurden in den letzten Jahren unterschiedlich bewertet. Konrad HERM (1992) stellt nach einer vergleichenden Darstellung der Merkmale (als Notocactus) von W. turbinata und W. schaeferiana fest, dass die Unterschiede zwischen beiden Arten nicht so bedeutend sind, um sie als eigenständige Arten erhalten zu können und er sieht W. schaeferiana als Synonym von W. turbinata an. ANDERSON (2001) bemüht sich, die IOS-Auflistung der Vertreter von Parodia sensu lato zu ergänzen und sieht beide Arten als Synonyme von Parodia turbinata (Arech.) Hofacker. GERLOFF & NEDUCHAL gebrauchen nur die Namen der Gattung Notocactus sensu lato einschließlich für alle Arten der Gattung Wigginsia -hierbei schließen sie die Untergattung Malacocarpus ein. Sie erkennen N. calvescens an und N. turbinatus. |