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Internoto 32:2, pages 49-51

Notocactus langsdorfii var. longispinus (F. Ritter) N. Gerloff in zwei unterschiedlichen Gelbtönen

Csaba Kadar

Im Jahre 2008 durfte ich Stanislav STUCHLIK vier Wochen lang durch Rio Grande do Sul begleiten. Die Tage unserer gemeinsamen Reise waren voller neuer Eindrücke, bestehend aus Bildern, Geräuschen und Düften. Diese Eindrücke habe ich in mehreren Artikeln in der ungarischen Zeitschrift Kaktuszvilag Hefte 2 und 3 in 2010 plus Titelbild zu Papier gebracht.

Für die Leser von INTERNOTO habe ich zwei Fotos von N. langsdorfii var. longispinus (F. Ritter) N. Gerloff aus der Umgebung von Lavras so Sul ausgesucht. Dort kreuzen sich zwei Straßen: Ein Weg geht von Nord nach Süd, der andere von Ost nach West. F. STOCKINGER hat einmal über diese Gegend gesagt: „Es gibt tausend tolle Steine, aber leider nur wenige Kakteen" zu sehen. Dort findet man vereinzelt Pflanzen von N. sellowii var. courantii. Lem, und N. langsdorfii var. longispinus, N. ottonis (Lehm.) A. Berger ex Backeb. und Frailea horstii fa. buiningiana n.n.und Frailea densispina (A. Hofacker) N. Gerloff. Zehn oder fünfzehn Kilometer weiter nördlich wachsen N. succineus F. Ritter und N. sellowii var. courantii Lem.. Ich habe viele Bilder und Informationen an Norbert gegeben, damit er im Heft 4 des Jahrgangs 2009 berichten konnte. Dort können Sie auch die anderen Pflanzen von diesem Fundort im Foto sehen.

30. Oktober 2008:

Wir waren in der Mittagszeit westlich der Straße auf die Granitfelsen gelaufen. Die Straße ist hier auf 425 Höhenmetern und der fast kahle Bergsporn im Nordwesten war noch etwas höher. Wir sind um kurz vor 12 Uhr angekommen und mussten beim Laufen auf Wespen achten, die recht zahlreich zu sehen und hören waren. Wir sind deshalb schnell weitergegangen.
Da waren plötzlich tolle Blüten von N. langsdorfii var. longispinus zu sehen. An diesem Felsrücken haben wir vielleicht 10 große Pflanzen und 10 bis 20 kleinere Sämlinge gesehen. Ich denke, dass ich alle Pflanzen mit offenen Blüten aufgenommen habe. Aber auch N. ottonis stand mit Blüten in der Wiese, nur die Frailea horstii fa. buiningiana n.n. und auch die Frailea densispina hatten nur Knospen. Für mich waren die Malacocarpen von höchstem Interesse. Wenn an diesem Platz nicht zwei Exemplare relativ nahe in voller Blütenpracht gestanden hätten, wären mir die unterschiedlichen Gelbtöne der Blüten vielleicht nicht aufgefallen.

Laut Bilddatei wurden die Aufnahmen um 17 Uhr MESZ - das entspricht 12 Uhr brasilianische Zeit - gemacht. Die Pflanzen mit 15 bis 17 Rippen waren um 10 cm breit und 7 cm hoch. Die Rippen sind gut 5 mm hoch und bis 12 mm breit. Die frischgrüne Epidermis glänzte an manchen Stellen. Die runden 5 bis 6 mm breiten Areolen waren mehr als 1 Zentimeter voneinander entfernt. Je Areole entspringen 7 bis 9 graue Dornen, die größeren Dornen sind abgeflacht und bis 2 cm lang. Nur der längste Dorn war als Mitteldorn deutlich auszumachen. Die Blüten erscheinen scheitelnah als braune Knospen und dann als gelbe Blüten von 4,5 cm Durchmesser. Sie öffnen vor dem Zenitstand der Sonne. Die helleren Blüten haben eine rote Narbe mit 8 oder 9 anliegenden Narbenästen. Die dunkleren - nämlich schwefelgelben - Blüten habe eine schwarzrote Narbe. Der Schlund der dunkleren Blüten wirkt deutlich orangerot. Das ist bei den helleren Blüten nicht ganz so deutlich zu sehen. Die Staubbeutel aller Blüten sind ganz hell cremefarben. Alle Blütenblätter sind glänzend und enden in einer Spitze oder sind herzförmig. Sie sind nahe dem Blütenrand am breitesten - bis 4 mm. Ich habe dort lange Zeit fotografiert.

Da viele Wiesenpflanzen in Blüte standen, konnte ich nichts zum speziellen Duft der Kakteenblüten feststellen. Der schöne Frühlingstag des 30. Oktober bot uns noch weitere Überraschungen.

Wenn Sie mir schreiben, bitte in Englisch, denn ich habe nur geringe Deutschkenntnisse. Danke an Norbert, der mir geholfen hat, in Deutsch zu schreiben.

Csaba Kadar,
csaba.kadar@kadartech.hu

Summary
Csaba accompanied Stanislav STUCHLIK on a journey in October and November 2008 through Rio Grande do Sul. At Lavras do Sul at midday they found several flowering plants of N. langsdorfii var. longispinus (F. Ritter) N. Gerloff.. The plants occurred in two different shades of yellow. The author describes these differences in detail.

Translation by Alan Butler

Literatur:
Gerloff, Norbert (2009): Notocactus scopa fa. succineus (F. Ritter) N. Gerloff & J. Neduchal kritsch betrachtet.

Internoto: http://www.internoto.de

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