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Monatsschrift der Deutschen Kakteen-Gesellschaft, 1932, pag. 20-21

Literatur
Gymnocalycium Bruchii (Speg.) Hoss. Von C. C. Hosseus in Fedde, Repertorium 27 (1929/30).
In der "Revista del Centro Estudiantes de Farmazia", Cordoba, II, Nr. 6, 7, p. 133 (Sep. p. 22), 1926 hatte Verfasser bereits festgestellt, daß Frailea Bruchii Spegazzini in „Sociedad Cientifica Argentina“, 96 (1923), S. 73, mit Gymnocalycium lafaldense Vaupel in Zeitschr. f. Sukkulentenkunde 1 (1923/24), S. 192, völlig übereinstimmt. Er ist derselben Überzeugung wie Vaupel, daß Gymnocalycium von Echinocactus zu trennen sei, im Gegensatz zu Schumann, der Gymnocalycium eingezogen hatte. Die von Britton et Rose aufgestellte Gattung Frailea, aber schon von Spegazzini als „etwas konfuse und wenig sicher“ bezeichnet, muß nach seiner Meinung eingezogen werden. Vaupel hat die Frailea Bruchii ganz richtig zu Gymnocalycium gestellt, kannte aber nicht die schon frühere Veröffentlichung Spegazzinis. Da im Repertorium Nr. 694/702 noch einmal die von Vaupel somit nachträgliche Beschreibung einer schon bekannten Art als „Gymnocalycium lafaldense“ erschien, stellt der Verfasser nun noch einmal beide Diagnosen gegenüber und beweist aufs neue die Identität von Frailea Bruchii Speg. und Gymnocalycium lafaldense Vpl. nach. Der Name muß nun nach seiner Meinung Gymnocalycium Bruchii (Speg.) Hoss. lauten.
Die Beschreibung der Frucht von C. Osten (Ztschr. f. Sukk. II. 9. p. 146, 1926) ergänzt er dahin, daß die im unreifen Zustand „schön glänzend grüne“ Frucht kugelig bis ellipsoidisch ist, mit der Zeit dunkelrötlichbraun wird und an einer Seite aufspringt. „Es wird ihr sehr von Tieren nachgestellt, so daß man sie nur selten findet, und auch dann ist sie ohne Samen, da Ameisen diesen sofort verschleppen.“ In Kultur soll es sehr schwer sein, Früchte zu erhalten. Zweimal hat er Verbänderungen gefunden.
Der Verfasser berichtet und ergänzt dann die Angaben Vaupels und Ostens über den Standort der Pflanzen in den Höhen der Sierra von Cordoba. Er hat sie noch auf dem 1975 m ü. d. M. gelegenen Cerro Uritoreo gefunden, und zwar auf sehr altem Granit. In den unteren Lagen (etwa bei 1000 m) in der Sierra von Cordoba kommt sie jedoch auch auf Gneis vor. Eine isolierte Pflanze kann sich bis zu 3 cm über den Boden erheben und einen Durchmesser von 5 cm erreichen. Dies soll aber nur selten eintreten, da ihr von Schnecken, Ameisen, Käfern, Asseln und nicht zum wenigsten auch von Schafen, Ziegen und Großvieh nachgestellt wird.
G. Bruchii ist die dort am frühesten blühende Kakteenart. Sie blüht mitunter schon Anfang August, in den meisten Jahren jedoch erst im September. Aus den weiteren Angaben über die Blütezeit ist nun besonders interessant, daß bei einigen im botanischen Garten in Bonn im Freien kultivierten Pflanzen bereits Ende Mai 1928 5 Blüten erschienen trotz ungewöhnlich kalten Frühlingswetters. Die Pflanzen haben sich also offenbar an den umgekehrten Jahreszeitrhythmus gewöhnt. Bis zu 16° C unter Null hat die Pflanze in Bonn ausgehalten und in Wien sogar den strengen Winter 1928/29 überstanden, während Gymnocalycium multiflorum einging.
Die Kindl bilden sich nur seitlich unten direkt an der Oberfläche des Bodens, nie über der ganzen Fläche des Körpers verstreut. Es folgen dann noch Angaben über die Klimaverhältnisse von Cordoba und Umgebung, über ein wahrscheinlich neues Gymnocalycium vom selben Standort wie G. Bruchii, das gelb blüht und G. Netrelianum nahe steht. (Ects. Andreae Böd. Anm. d. Schriftltg.) Zum Schluß wird der Same von G. Bruchii eingehend beschrieben.
G. Bickerich.
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